Die moderne Biotechnologie zeichnet sich durch eine Zusammenarbeit von Biologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften aus. Von diesem interdisziplinären Ansatz profitieren besonders die industrielle Produktion und der Umweltschutz. Denn gegenüber vielen chemischen Synthesevorgängen bieten biotechnologische Produktionsverfahren erhebliche Vorteile: etwa eine höhere Energieeffizienz, die Vermeidung schädlicher Ausgangsstoffe sowie eine Verringerung unerwünschter Neben- und Abfallprodukte. Als Ersatz klassischer Produktionsverfahren und durch die Herstellung umweltverträglicher Biochemikalien – biologisch abbaubare Materialien als Kunststoffersatz oder Enzyme in Waschmitteln – unterstützt die Biotechnologie maßgeblich die Umsteuerung in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.

Ziel der Fördermaßnahme „BioEnergie 2021“ im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung ist es beispielsweise, den Anteil von Biomasse an der Energieversorgung künftig deutlich zu erhöhen und damit die Treibhausgas-Emissionen zu senken. In Projekten an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollen zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft neue Umwandlungsprozesse von Biomasse sowohl aus Energiepflanzen als auch aus biologischen Reststoffen vorangetrieben werden. Des Weiteren arbeiten die Forscher und Entwickler am Ausbau der züchterischen Optimierung von Energiepflanzen, insbesondere unter Einsatz der Genomforschung und Systembiologie.

Die BMBF-Fördermaßnahme „BioIndustrie 2021" trägt zusätzlich dazu bei, Ideen und Forschungsergebnisse aus Hochschulen und Forschungsinstituten auf dem Gebiet der weißen Biotechnologie schneller in marktfähige Produkte zu überführen.